Glauben

Bis zu diesem Moment habe ich den Begriff "glauben" einfach immer benutzt, als wäre vollkommen klar, was damit gemeint ist.

Aber das ist alles andere als klar. Im Gegenteil war mein eigenes falsches Verständnis dessen, was "glauben" eigentlich bedeutet, auch die Ursache für meine Schwierigkeiten beim Ändern von Glaubenssätzen.

Bis hierhin habe ich den Begriff "glauben" so verwendet, wie ich ihn auch selbst verstanden hatte, als ich versuchte, das Seth-Material umzusetzen und meine Glaubenssätze zu ändern.

Kommen wir noch mal zurück zu jenem Beispiel aus dem vorherigen Kapitel:

Es gibt also eine bestimmte Sache, die ich eigentlich gerne tun würde und ich tue sie aber nicht, weil ich denke: "Das geht nicht." oder "Das wird sowieso nichts."

Um es konkreter zu machen, nehmen wir mal an, ich wollte ein Buch schreiben und ich glaube aber: "Das liest sowieso kein Mensch." Und deshalb schreibe ich das Buch gar nicht erst.

Wenn ich hier sage, "ich glaube", dann müsste ich vielleicht exakter sagen

"Ich denke..."

oder

"Es fühlt sich so an..."

oder

"Es scheint so..."

Nun hatte ich aber herausgefunden, dass es auf das Handeln ankommt.

Und obwohl es so scheint, als könnte es nichts werden und obwohl das normalerweise dazu führen würde, dass ich gar nicht erst aktiv werde, kann ich trotzdem anfangen, etwas zu tun.

Ich fange an, etwas zu tun, obwohl es sinnlos erscheint, nur weil ich es eigentlich will.

Und DAS - GENAU DAS - ist der Glaube, der Berge versetzt!

Es gibt in mir drin "einen Punkt" oder "eine Instanz", die sich über das erheben kann, was wahr zu sein scheint oder was ich denke oder was sich als wahr anfühlt.

Jener Teil des Ich, welcher jenseits allen Scheins und allen Denkens über den Schein und das Denken hinausgehen kann - das ist der Teil, der über das Glauben entscheidet und der damit Berge versetzt.

nächstes Kapitel: Der materielle Anschein